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Ich nehme
es hin
und es
gibt mich her

Ich bin
das Feuer
und ihr brennt
mich nieder

(08. August abends)

 

Mein Herz
ist mein Haus
und die Zeit
wohnt im Gebälk
und setzt sich
zusammen
mit ihm
auseinander

(23. Juni abends)

 

Du bist meine Sonne;
unter dir blühe ich.

(25. Januar abends)

 

Vielleicht
sind es
deine Hände
die ich halten lieben
lernen könnte

(06. Dezember nachts)

 

Ich denke fern,
meine Sorge gilt dir
kleine Fremde. Denn ich möchte gern
dass wir
uns befreunden. Hab auf dich acht
will ich doch in nicht allzu fernen Stunden
dich und was dich ausmacht
noch erkunden.

(16. Oktober nachts)

 

Warten
erinnern
und feststellen:

Unsere Worte
sind alt geworden.

(21. September nachts)

 

Wisst ihr
ich bin
es leid
dass ihr meinen Fragen
die Antwort schuldig bleibt

(20. Juni nachts)

 

"Wir haben keine Zukunft."
sagst du.

Und ich sage:
"Dann leben wir eben in der Gegenwart."

(25. Mai nachts)

 

Bitte helft mir, ihr Worte;
wiedergutmachen
was ihr angerichtet habt

Überzeugen.

(21. Mai morgens)

 

Du weckst mein Herz
und es wächst

(29. April abends)

 

Ich träumte
Träume
von dir

Jeden Moment
genießen
den du fassbar bist

und dich immer nur ein-
und nicht mehr ausatmen wollen

(22. Februar nachmittags)

 

Nah und näher
der Morgen und du
während mein Zögern
ein einziges
unenttäuschtes
Erwarten war

(24. Dezember abends)

 

Als ich geboren wurde
war mir heiß

(27. April nachts)

 

Das menschliche Herz
schlägt über 100.000 Mal
am Tag; heute minus 3
als ich deinen Namen las
und es mir stockte

(18. Dezember abends)

 

Es bleiben die Balken
Glaube, Liebe und Hoffnung
und es ist dieses Kreuz
das mich in die Knie zwingt

(28. Mai nachmittags)

 

Draußen ist es kalt
ich würde lieber
bei dir bleiben

Du bist warm

(09. April nachts)

 

Du und dein Leben,
ihr habt euch weitergedreht.

Und jetzt stehst du mit dem Rücken zu mir
anstatt zur Wand.

(08. März nachts)

 

Dein Mund ist so nah
mach' so weiter und
ich werd' dich küssen
müssen
wollen

Bald ist
und war
dein Mund zu nah

(03. Dezember abends)

 

Ich berühre dich nicht mehr
als ich mich traue
doch es berührt mich mehr zurück

Und dennoch denke ich
dass du meinen Durst
nicht stillen kannst

Ihr alle

(03. Oktober nachts)

 

Mein Herz ist ein Scheibe Holz
umhüllt von Filz und Liebe
und wenn du mich dort suchst
findest du mich hier ganz

(01. Mai abends)

 

Bald.

Dort wo das Ende wieder seinen Anfang nehmen wird
umarmt die Angst die Liebe und sagt:

Wir fallen zusammen.

(30. März nachts)

 

Es entzweit
und so scharf wie es schneidet
verurteile ich das Wort

Doch es fällt mir in sich selbst
und erwidert
Nicht ich bin es, sondern du, der mich führt

(27. Dezember nachts)

 

Dich küssen
war wie Leben kosten

Seitdem habe ich es satt
hungrig zu sein

(04. November abends)

 

Ich würde dir
noch immer
Sterne vom Himmel holen

wenn da
noch welche wären

(19. September abends)

 

Das Schweigen leert
und lehrt mich
wie schnell aus geborgen
verborgen wird

und wie es ist
nicht der Gewinn
aber der Preis
zu sein

(08. September mittags)

 

Eine glänzend aufgelegte Goldkette
erlischt im kalten Schweiß
wie eine ausgebrannte Sonne

Ich trainiere hart
und wenn ich stark genug bin
werde ich entweder Berge versetzen
oder mich an den Schultern packen
und selbst zerreißen

(05. September nachts)

 

Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Weder noch, es ist ganz leer
Von einem Liebesdurstigen in einem Zug geleert
für einen Moment der Glückstrunkenheit

Und getränkt erzählt ein rotes Hemd
von einer nicht heilenden Wunde
die nur solange aufhört zu bluten
wie du deine Hand darauf hältst

Bitte heile mich...

(27. Juli nachts)

 

Bleib doch,
sagt die Ebbe zur Flut
Ich bin gefühlsgezeitenmüde.

(22. Mai abends)

 

So viel es auch ist
was ich dir gebe
ich bekomme trotzdem
mehr zurück

Nur durch dich
bin ich ich

(15. Mai nachmittags)

 

Geh mit mir
sagt das Herz
das eine Wolke ist
und dich auffangen wird

Zum Herzen mit dem Verstand

(01. April abends)

 

Hab ich die Realität
zum Feind
hoff ich dich
in meinen Träumen
zu finden

(30. Januar nachts)

 

Wenn ich an dich denke
ist es eigentlich
kein Denken mehr -
dann fühle ich.

(24. Dezember abends)

 

Das Ahnen liegt in einem Kokon aus Ungewissheit
und was mich hält ist die enge Fessel einer (Ent-?)täuschung
und was ich mir wünsche ist ein Geschenk an dich
fest eingewickelt in Schweigen

(10. Dezember abends)

 

Zeig mir die Sonne wünsch ich
und du erhörst das stille Flehen
Jedoch zeigst du nur den Untergang
[mit oder ohne Absicht?]
so dass ich sie schon bald vermissen muss

Vermissen ist so ein hoffnungsraubendes Gefühl.

(05. Dezember frühmorgens)

 

Meine Erinnerungen liegen wieder blank
und ich wundere mich
wie mühelos
deine entflammte Aufmerksamkeit
die dünne Schicht Zeit
doch wegweht hat

(17. November abends)

 

Was hilft es, sich wegzuwünschen?
Wohin sollte es mich ziehen
wenn nicht einmal mein Herz weiß
wo ich jetzt gerne wäre?

(29. Oktober abends)

 

Die Gedanken fontänen nur so
hinab in meinen Mund

Manche verstecken sich unter der Zunge
Ein paar verschwinden hinter Zähnen
Einige steigen wieder auf
und spuken weiter im Kopf
Andere wählen den Weg abwärts
und liegen mir dann im Magen

Aber keiner
nicht ein einziger
verlässt mich und wird Wort

(21. Oktober abends)

 

Ich will nichts sehen.
Warum ich meine Augen dennoch offenhalte?
Weil ich nur noch mehr sehe,
wenn ich sie schließe.

(6. Oktober nachmittags)

 

Wir warten auf das Wunder
schauen Löcher in den Himmel
schweigen uns Löcher in die Herzen
und fragen nach dem Warum

(nach dem mit dem großen W
und dem dicken Fragezeichen)


"Füg dich mir"
spricht das Schicksal
und ich antworte
"Niemals!"

(28. August nachts)

 

Gedanken verstreuen sich
in alle vier Himmelsrichtungen

(und nach oben und unten noch dazu)

Die Gefühlserosion trägt
den Berg der Liebe langsam ab

(und das Leben wird wieder flach)

Aber lächle! Die Lebenskarte
zeigt doch schon neue Erhebungen

(und die Gedanken fliehen hügelwärts)

(09. August nachts)

 

Ich blick dir ins Auge
und schau dich fest an
von dir unbemerkt

Ich interessiere mich
noch immer für dein Leben
auch wenn du es nicht merkst

Vermisse ich?
Ja, ich vermisse.
Vielleicht merkst du es.

Warum ich dich nicht frage
ob du mich auch manchmal vermisst?
Vielleicht habe ich Angst.
Angst davor, du könntest nein sagen...

oder mich weiter anschweigen.

(29. Juli abends)

 

Der Neid frisst mich an
So kleine putzige Zähnchen
Schon äußerst verwunderlich
dass die so reißen können

Der letzte Atemzug entgleist
zusammen mit mir aus dem Leben
Doch nicht in den Tod, nein
In die bloße Existenz

Schau mich nochmal an
und merk dir mein Gesicht
denn so ein Amboss blaufleckt
nicht unerheblich, glaub ich

(17. Juli nachts)

 

Schau, ein neuer Traumrohbau
in der Hoffnungssiedlung
Äußerst fraglich, ob da jemals
ein Glück einziehen wird

Was hier schon gebaut wurde
Sieh dir die Skelette an
Doch wohnen tut hier niemand
Im Winter würde man ohnehin erfrieren

Weißt du, wie oft
ich mir schon gewünscht hab
dich nie kennengelernt zu haben?
Nein? Kein einziges Mal.

(15. Juli abends)

 

Am Steilhang meines Herzens
fällt leise ein Name
Das Echo müht sich
ihn zu halten - vergeblich

Weiche Spuren am Herzstrand
sind oft lange sichtbar
Vor allem wenn man so tief
ins Innere unterwegs war

Das rote Meer der Zeit
holt sich nur die Nahen
"Wer sich die Augen ausweint"
spricht wer, "ist blind."

Heiße, veraschte Sätze brennen
mitten durch die Gehörgänge
Ja, die Erinnerung weiß
was wir Herzen wünschen

Ein kreidenes Kreuz auf der Straße
Ich stelle mich drauf und warte
Vielleicht ist das ja die Stelle
an der das Klavier runterkommt

(28. Juni abends)

 

Lieblos gelangweilt gebiert dich der Traum in den Tag. Kaum aufgestanden, stehst du schon neben dir und überraschst dich selbst Schritt für Schritt.

Ein paar Häuser weiter weint ein kleines Kind um die tote Katze, die du im Mund hast. Wie sie da reinkam, weißt du nicht mehr genau; sie wird wohl gesprungen sein.

Draußen auf der Straße winkt dir eine zahnlose alte Frau mit ihrem strahlendsten Lächeln. Du würdest diesen Gruß erwidern, aber es winkt sich schwer, wenn die Hände auf den Rücken gebunden sind.

Und der brennende Schneemann, der heiße Geselle, er brennt dir all die Wahrheiten durch die Gehörgänge, die du noch nie wissen wolltest. Wort für Wort narbt er sie dir ins Herz, und er hört nicht auf, schau wie lieb er dabei grinst. Immer schön freundlich. Ein Sadist ist das.

(06. Juni abends)

 

Es ist nicht leicht
über den eigenen Schatten zu springen
Aber noch schwerer ist es
über deinen zu springen
Ich sage nicht, dass es unmöglich ist
"nur" schwer

Glaub nicht, dass du mir nicht fehlst
dass ich nicht unheimlich oft an dich denke
Das wäre nur ein weiterer Irrtum
und derer waren's schon so viele

(02. Juni abends)

 

Wurde ich schon gefunden
vom schwarzen Stein?
Vielleicht ist es ja so,
dass ich ihn nur erkennen muss,
und er wartet solang im Stillen.
Bis er sich mir offen zeigt,
kann ich nur vermuten.

Ist es mein Herz?

(26. Mai abends)

 

Scherben und Splitter
Glänzendrot liegen sie da
So friedlich und freundlich schauen sie
mit ihren spitzen Gesichtern

"Scherben bringen Glück", sagt der Volksmund

Schwachsinn.

Mir brachten Scherben immer nur Wunden.

(22. Mai mittags)

 

Ich schau in den Himmel (wartend)
und ich frag die Wolke was ich tun kann.
Nichts antwortet sie (oder antwortet sie "Nichts!"?)

Aber eins kann ich dann doch tun -
mich so lang an Gewesenes erinnern,
bis neue Augenblicke und Momente geboren werden.

Bald, hoffe ich.
Denn mehr als zwei Hand voll Ewigkeiten kann ich nicht zählen.

(19. Mai nachmittags)

 

Das Schweigen hat eine scharfe Schneide
Mühelos durchtrennt es Gedanken und Gefühle
(und Herzen)
Mag es auch äußerlich nicht verletzen,
so verwundet es doch innerlich
(manchmal nicht unerheblich)
Mit ein bisschen Ungewissheit geschliffen,
vermag es fast zu töten

Fast.

Denn töten kann letztlich nur das Wort.

(18. Mai nachmittags)

 

Graue(nhaft) schwere Gedankenwolken
legen sich über zarte Gemütssonnen
Fragezeichnende Blitze
brennen Wünsche in weißgewaschene Augen

Wo ist die Wärme? Wo das Glück?
Wo sind die glücklichen Stunden?

Das Vakuum, das nach Luft schnappt
Die Nacht, die den Sonnenaufgang in ihr erleben will

Sie beide verstehen mich
und unsere Sprache heißt Sehnsucht

(4. Mai nachmittags)

 

Ich bin aufgewacht.

Anscheinend ist doch was Wahres dran,
wenn es heißt, dass jeder irgendwann aufwacht.
Meine Traumblumen leg ich vorübergehend auf Eis,
denn ich will nicht, dass sie verwelken.

Und im Stillen hoffe ich wohl,
dass sie irgendwann wieder blühen werden.

(29. April nachts)

 

Hier, schauen sie mich mal an. Können sie's erkennen?

- Öhm...nicht direkt. Was soll denn sein?

Na tot bin ich! Sieht man das nicht?

- Also meiner Meinung nach sehen sie ganz schön lebendig aus.

Gut, ich hab nie behauptet, dass ich von außen tot bin.

(26. April nachmittags)

 

Ich fühl mich fremd.
Und doch steh ich mittendrin.
Lasst mich hier raus, hier gehör ich nicht hin.
Wo ist meine Sonne?
Ich frag die Sterne, doch ohne Antwort...
Stumm funkelnd tragen sie mir der Tränen Glanz in die Augen.

(24. April nachts)

 

Wie hoch können Schmetterlinge eigentlich fliegen?
Ich weiß es nicht, aber sie tragen mich höher, als ich es je gewesen bin.
Und es ist wunderschön hier oben.
Schau, ich brauch nur die Gand ausstrecken und kann dich berühren.
Was will ich mehr als dich?

(22. April frühmorgens)

 

Er liebt sie,
sie liebt den,
ich lieb dich,
du liebst was weiß ich wen,
und schlussendlich lieben wir uns alle im Kreis.
Vielleicht schließt sich der Kreis auch nicht,
falls einer niemanden liebt. Wer weiß.
Auskennen tut sich ja doch niemand mehr.

(19. April nachmittags)

 

Hier liege ich
sehe dich an
schau in dein Gesicht
Vorhin warst du noch unruhig
doch jetzt schläfst du entspannt

Neben mir mein kleines Eimerchen
Deine Tränen sind darin
Ich habe sie gesammelt
als ich sie dir weggewischt habe
Wenn du wach bist
werden wir Gänseblümchen pflanzen
und sie damit gießen

Das wird schön

(7. April nachts)

 

Die Realität übergab mich der Traumwelt
Schlaf senkte sich über meine Lider
Vertieft im Traum war ich
und hörte dich nicht rufen
Vielleicht schlief ich ja deshalb so beruhigt
weil du im Traum so glücklich warst

Man sieht sich immer zweimal heißt es
aber für das Hören gilt dies anscheinend nicht

(6. April morgens)